Am Gartenzaun wird Feuerlawine im Flur Zscherlich gestoppt
Am Freitagnachmittag brennen dreißig Hektar Feld. Extremsituation auch für die Feuerwehr
„Einen solchen Brand, unter den Bedingungen und der Intensität, das hatten wir die letzten Jahre nicht“, sagt Stadtbrandmeister Steffen Jubold aus Zeulenroda-Triebes. Es ist Freitagnachmittag gegen 16.39 Uhr, als die Wehren aus Triebes und Weißendorf zu einem Feldbrand zum Flurstück Zscherlich gerufen worden.
Als die Triebeser vor Ort eintrafen und die Situation erkannten, alarmierten sie sofort die Freiwillige Feuerwehr Zeulenroda. Denn schnell war klar, hier herrschen extreme Bedingungen. Es brannte ein riesiges Stück Feld. Durch den starken Wind mit stetig wechselnden Richtungen wurde das Feuer voran getrieben. Ein in der Nähe befindliches Wohnhaus war in Gefahr, wie auch ein naheliegendes Waldstück und eine Kläranlage. Rund 30 Hektar abgeerntetes Feld, teilweise auch noch mit Getreide, wurden vernichtet.
Nach Zeulenroda wurden noch die Wehren aus Langenwolschendorf, Auma und Hohenleuben zur Unterstützung gerufen. Das Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Greiz mit 4000 Liter Wasser kam ebenfalls zum Einsatz. Rund 100 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Die dunkle Brandwolke war bis nach Sachsen zu sehen.
„Es war kritisch“, so Jubold. Selbst die Anwohner des Wohnhauses im Flur Zscherlich hätten nicht gefahrlos evakuiert werden können, aufgrund der stetig wechselnden Windrichtungen und der starken Rauchentwicklung. Zwei Feuerwehrleute verletzten sich beim Löschen des Feuers und mussten ärztlich behandelt werden. An der Technik und an den Feuerwehrfahrzeuge kam es zu Schäden. „Die sind aber reparabel“, so Jubold. Der Stadtbrandmeister sagt auch, dass seine Kameraden unter Einsatz ihres Lebens alles gegeben hätten, um das Wohnhaus zu schützen. Am Gartenzaun konnte die Feuerlawine schließlich gestoppt werden. Die Leitungsmitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Zeulenroda-Triebes bedanken sich nicht nur bei den Einsatzkräften, auch bei den Bürgern, die Wasser für die Kameraden bereitstellten.
Nach diesem Ereignis regt Jubold an, sich darüber Gedanken zu machen, moderne Technik mit Wasservorräten anzuschaffen. Wichtig sei auch, dass das Land Thüringen Möglichkeiten für eine Förderung schafft. Tanklöschfahrzeuge sollten zu 90 Prozent gefördert werden, damit die Kommunen überhaupt finanziell in der Lage sind, auf den Bedarf zu reagieren. Das Land Sachsen hätte bereits ein solches Programm aufgelegt, sagt Jubold.
Und er hat noch einen Hinweis an die Landwirtschaftbetriebe, die jetzt ernten müssen. Um die Brandgefahr einzudämmen, wäre es hilfreich, dass ein gefülltes Wasserfass und ein Ackerpflug stets in der Nähe der Felder stehen.
Absolutes Parkverbot
Zum anderen appelliert er an alle Bürger, nicht mit den Fahrzeugen auf Wiesen, hohem Gras und gesperrten Waldwegen zu parken. Gerade auf den Wegen rund um das Zeulenrodaer Meer wird dies immer wieder missachtet. Bedacht werden sollte dabei, dass die Fahrzeuge eine hohe Brandgefahr darstellen. Zum anderen müssen stets auch die Rettungswege frei gehalten werden. Feuerwehren und Rettungsfahrzeuge benötigen eine Durchfahrtsgasse. „Zukünftig werden wir verstärkte Kontrollen durchführen“. so Jubold. Es besteht aufgrund der hohen Trockenheit erhöhte Waldbrandgefahr, so Jubold und das sollte jeder Erholungssuchende unbedingt beachten.
OTZ/Henze