Wie geht‘s weiter mit der Feuerwehr in Zeulenroda-Triebes?
Feuerwehrleute haben ihren Part erfüllt, nun ist die Stadt gefragt, damit Ziel der Feuerwehrreform beide Seiten erfüllt
Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Zeulenroda sind stets vor Ort, wenn ihre Hilfe benötigt wird. Dabei sind die Einsätze so verschieden, wie ihre Arbeit vor Ort ist.
Sie werden gerufen, wenn in der Stadt durch Starkregen die Straßen überschwemmt sind und die Gullydeckel auf der Fahrbahn liegen, wenn die Polizei bei ihrem Streifendienst einen eingebrochenen Straßeneinlauf im Stadtgebiet feststellt, wenn ein Bürger bei seinem Weg zur Arbeit früh 3.50 Uhr einen Baum auf der Straße vorfindet, wenn Dachziegel durch einen Sturm drohen, auf die Straße zu fallen oder wenn ein Bürger eine Katze im Schneefang eines Hauses in der Kirchstraße entdeckt und glaubt, dass sie nicht den Weg auf die Straße findet. Ganz abgesehen von den Schadensereignissen, bei denen Menschenleben in Gefahr sind, wie jüngst in Triebes, als sie einen Menschen vor dem Erstickungstod retten konnten.
Unzählige Stunden Ausbildung, Schulung und Übungsdienst, die kaum ein Unbeteiligter wahrnimmt, gehören zum Dienst der Mitglieder dazu.
Und dann sind noch die Aktivitäten wie das traditionelle Maibaumsetzen in den Ortsteilen, die Fackelumzüge zum 1.Mai, die Weihnachtsmärkte und die Dorffeste in den Ortsteilen, die Tage der offenen Türen bei der Feuerwehr oder das legendäre Straßenfest zum 1. Mai in der Stützpunktwehr Zeulenroda.
Die Freiwillige Feuerwehr Zeulenroda (FFW) besteht aus 16 Abteilungen in den einzelnen Ortsteilen. 441 aktive Frauen und Männer, 182 Mitglieder in der Alters- und Ehrenabteilung und 111 Mitglieder der Jugendwehr sowie deren Betreuer in sieben Jugendfeuerwehren, gehören zur Feuerwehr.
Vom 1. Januar bis 30. November wurden durch die Einsatzkräfte 290 Einsätze der unterschiedlichsten Art mit insgesamt 4090,30 Stunden absolviert. Zusätzlich wurden bei Übungen und Ausbildungen 15.437 Stunden absolviert und das alles auf ehrenamtlicher Basis. Unzählige Stunden der Wartung und Pflege der Technik und Ausrüstung kommen hinzu. Der Zeitaufwand für die Wartung und Pflege sowie Instandsetzung der Ausrüstung und Technik der Fahrzeuge nimmt immer mehr zu.
So stehen bis zu 50 Jahre alte Feuerwehrfahrzeuge in den Gerätehäusern der Stadt und die Feuerwehrleutefahren hiermit noch zu Einsätzen, um Menschenleben zu retten. Der Erhalt dieser Technik ist sehr zeit- und kostenintensiv. Der Umfang wird durch neue Prüf- und Wartungsvorschriften der Hersteller und Versicherer immer engmaschiger. Hinzu kommt der hohe logistische Aufwand, verbunden mit der geforderten Bürokratie.
„Noch sind es ausreichend ehrenamtlich arbeitende Leute, doch die Zahl derer wird nicht größer“, sagt Jubold in seinem Bericht vor den Abgeordneten des Stadtrates in Zeulenroda-Triebes.
Mit dem Beschluss der Feuerwehrreform durch den Stadtrat 2014 wurden die Weichen für die Entwicklung der Wehren der Stadt Zeulenroda-Triebes gestellt. Aus damals 20 Abteilungen, wurden wie geplant 16.
Vier Abteilungen wurden geschlossen und die Mitglieder konnten bei anderen Abteilungen ihren Dienst verrichten. Die 16 Standorte der Feuerwehr der Stadt entsprechen nur zum Teil den Anforderungen der Feuerwehr-Unfallkasse-Mitte. Auch hier ist zum Teil akuter Handlungsbedarf. Abgassauganlagen, Sanitäreinrichtungen, eine Heizung in den Feuerwehrgaragen und viele mehr fehlen.
Positiv ist, dass in den letzten drei Jahren damit begonnen wurde, die Ausrüstung der insgesamt 110 Atemschutzträger zu verbessern. Auch bedarf die neue Einsatzkleidung einer hochwertigen Pflege. Es muss nach einer Lösung gesucht werden, für die gesamte Einsatzkleidung die Reinigung zuverlässig, qualitätsgerecht und kostensparend organisiert werden. Zeitnah wurden von den Mitgliedern die Feuerwehrreform umgesetzt, auf der Seite der Stadt liegt bereits jetzt eine Verschiebung der Zeitschiene vor. Der Fahrplan zur Modernisierung der Feuerwehr wurde beschlossen und Beschlüsse sollten umgesetzt werden. Die Feuerwehrleute möchten wissen, wie die weitere materielle Entwicklung der Stadt Zeulenroda-Triebes aussieht und lädt die Stadträte zu den Tagen der offenen Türen ein.
Heidi Henze / 28.12.18
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