Zeulenrodaer Wehrführer im Interview: “In der Krise einsatzbereit”
Drei Fragen an Christian Komorowski, Wehrführer der Stützpunktfeuerwehr Zeulenroda
Die Feuerwehr muss auch in der Krise einsatzbereit sein. Für viele ehrenamtlich tätige Mitglieder keine leichte Aufgabe. Schließlich stellt die Krise auch sie vor persönliche Schwierigkeiten in Beruf und Familie. Wir haben mit dem Wehrführer der Stützpunktfeuerwehr Zeulenroda Christian Komorowski über Feuerwehrarbeit in Zeiten von Corona gesprochen.
Wie steht es aktuell um die personelle Situation während der Corona-Krise?
Unsere Mitglieder stehen weiter fast alle zur Verfügung. Einsätze fahren wir stets in voller Besetzung. Das heißt, wir können alle Einsätze absichern und qualitativ hochwertig durchführen. Auch wenn es gerade nicht leicht ist, Beruf und Familie mit dem Ehrenamt in Einklang zu bringen. Einige Kameraden haben immerhin Anspruch auf Notbetreuung der Kinder.
Wie verändert das Virus die Lage bei der Feuerwehr?
Wir können derzeit keine Ausbildungen und Übungen durchführen. Das ist verständlich, aber irgendwann müssen wir wieder anfangen, unsere Mitglieder fortzubilden. Vor allem jüngere und neue Mitglieder brauchen die Ausbildung, um im Ernstfall das nötige Wissen mitzubringen und die Sicherheit der Einsatzkräfte abzusichern.
Hat das Corona-Virus das Vorgehen bei Einsätzen verändert?
Natürlich lässt sich nicht verhindern, dass wir im Einsatzfahrzeug auf engem Raum sind. Wir brauchen eine bestimmte Zahl, um den Einsatz abzusichern. Wir hatten neulich einen Unterstützungseinsatz für den Rettungsdienst, bei dem sich herausgestellt hat, dass die Person Corona-positiv ist. Wir rücken dann mit voller Schutzkleidung aus. Fahrzeuge und Anzüge werden anschließend desinfiziert. Würde der Virus sich in der Wache ausbreiten, wäre das fatal. Deswegen wird versucht, dass sich möglichst wenige Leute gleichzeitig in der Wache aufhalten, um beispielsweise Routineaufgabe zu erledigen.