In der Region werden zum Warntag die Sirenen still bleiben
Kein Dauerton in Zeulenroda
Entwarnung gibt es für alle die, die befürchten, dass die während des ersten bundesweiten Warntages am 10. September um 11 Uhr ertönenden Sirenen Senioren verunsichern würden. Auf Facebook hat sich dazu eine breite Diskussion entwickelt. ” InZeulenroda-Triebes gibt es keine Sirenen, die mit dem notwendigen Modul ausgestattet sind” , sagt Steffen Jubold, Stadtbrandmeister. Somit werden also am 10. September die Sirenen still bleiben.
Vom Sachgebiet Brand- und Katastrophenschutz des Landkreises Greiz gab es dazu folgende Information: ” Eine direkte Beteiligung des Landkreises Greiz an dem bundesweiten Warntag gibt es nicht. Die Probewarnungen werden an alle Warnmultiplikatoren geschickt, welche am Modularen Warnsystem des Bundes — dem MoWaS — angeschlossen sind. Für den
Bereich des Landkreises Greiz ist dies die Leitstelle Gera” . Diese Warnmultiplikatoren versenden dann wiederum Probewarnungen in ihren Systemen und Programmen an die jeweiligen Endgeräte wie Radios oder Apps wie die Warn-App ” NINA” (Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes), auf denen die Bürger diese Informationen lesen oder hören können.
Steffen Jubold erläutert, wie es sein könnte: ” Es ist ein Dauerton, der eine Minute lang auf- und abschwellt, der Ton für den Katastrophenschutzalarm. Dieser Alarm ist im gesamten Bundesgebiet einheitlich und wird seit 1975 in Deutschland zur Warnung vor Katastrophen verwendet.” Ziel des Aktionstages sei es, dass die unterschiedlichen Warnsignale durch die Bevölkerung richtig verstanden werden, heißt es aus dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.
Die zunehmende Anzahl von Hitzewellen und Starkregenereignissen sowie Bedrohungslagen wie Terroranschläge unterschiedlichen Hintergrunds, nicht zuletzt die Corona-Pandemie hätten die Bedeutung öffentlicher Warnsysteme erhöht, heißt es aus dem Bundesamt. Bislang fanden solche Warntage nur in einzelnen Bundesländern statt. ” Die Leute sollen sich mit dem richtigen Verhalten im Katastrophenfall auseinandersetzen” , so Jubold. So rät er auch eindringlich dazu, dass jeder über mögliche Informationsquelle nachdenken möge. Fernsehen, Radio oder Computer — alle möglichen Geräte für Informationen sollten die Bürger nutzen. Auch über die Warn-App ” NINA” wird bundesweit eine Probewarnmeldung versendet.
In Thüringen gab es vor zwei Jahren ein Informationsblatt dazu, dass das Ministerium für Inneres und Kommunales aufgelegt hatte. Hier wurde unter anderem die unterschiedliche Bedeutung der verschiedenen Sirenensignale erläutert. Der für den 10. September ins Leben gerufene Aktionstag geht auf einen Beschluss der Innenministerkonferenz zurück und soll zukünftig jedes Jahr immer am zweiten Donnerstag im September stattfinden.
Nähere Informationen sind unter www.bundesweiter-warntag.de zu finden.
Auch die Sirene auf dem Rathaus von Zeulenroda-Triebes wird an diesem Tag stumm bleiben.
08.09.2020/ Heidi Henze