Freitag, 29 März 2024
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Pegel­stän­de in Zeulenroda-Triebes kein Grund zur Beunruhigung

Bei der Kon­troll­fahrt nach Weckers­dorf und Läwitz zäh­len nicht nur die nack­ten Zahlen.

Stef­fen Jubold schaut aus dem Sei­ten­fens­ter des Feu­er­wehr­fahr­zeu­ges, als er die Dorf­stra­ße am Ufer der Wei­da in Weckers­dorf ent­lang fährt. Dass der Fluss aktu­ell mehr Was­ser als üblich führt, ist auf den ers­ten Blick erkenn­bar. Aber der Stadt­brand­meis­ter von Zeulenroda-Triebes wirkt ent­spannt. „Pro­ble­ma­tisch wür­de es nur, wenn jetzt noch Regen dazu­kä­me“, sagt er. Nie­der­schlag ist für die nächs­ten Tage kei­ner ange­sagt. Der Schnee taut lang­sam. Die Pegel­stän­de sind am Don­ners­tag­mit­tag noch unter der ers­ten Warn­gren­ze. Den aktu­el­len Was­ser­stand kann Jubold an bestimm­ten Mess­stel­len am Com­pu­ter in sei­nem Büro minu­ten­ak­tu­ell able­sen. Aber bei der Kon­troll­fahrt zäh­len nicht nur die nack­ten Zah­len. Es geht dar­um, vor­be­rei­tet zu sein, wenn sich die Hoch­was­ser­la­ge doch noch ver­schlech­tern sollte.

Eine gute Vor­be­rei­tung ist das A und O

Die Vor­ort­kon­trol­le in Weckers­dorf und Läwitz gehört zum Hoch­was­ser­schutz dazu.

Jubold zeigt auf eine etwas nied­ri­ger gele­ge­ne Zufahrt zu einem Grund­stück am Fluss. „Soll­te die Stra­ße zum Haus vom Was­ser über­spült wer­den, wür­den wir dies bei­spiels­wei­se bei der Ret­tungs­leit­stel­le mel­den, da ein Ret­tungs­fahr­zeug hier im Ernst­fall nicht durch­kä­me“, sagt er. Die Feu­er­wehr wür­de in die­sem Fall hel­fen, die über­flu­te­te Stel­le zu pas­sie­ren. Ein ande­res Haus am Fluss­ufer wäre bei einem rasant wei­ter stei­gen­den Pegel, schnell durch ein­drin­gen­des Was­ser bedroht. Für den Ernst­fall wer­den in so einer Lage wie jetzt, ohne­hin Sand­sä­cke vor­be­rei­tet. Wich­tig sei es, früh­zei­tig mit den Vor­be­rei­tun­gen zu begin­nen. „Wenn in meh­re­ren Kom­mu­nen Hoch­was­ser droht, sind die Säcke schwie­rig zu bekom­men“, sagt er. Die Feu­er­wehr hal­te immer ein Kon­tin­gent bereit.

Aktu­el­le Pegel­stän­de jeder­zeit im Inter­net abrufbar

Jubold hält auch nach Treib­gut im Was­ser Aus­schau, das sich unter der Brü­cke ver­fan­gen haben könn­te. Ein natür­li­cher Stau­damm könn­te die Lage verschärfen.

Wei­ter geht es nach Läwitz. Dort befin­det sich eine auto­ma­ti­sche Mess­stel­le. Die Daten sind für jeden zugäng­lich, über die Hoch­was­ser­nach­rich­ten­zen­tra­le des Thü­rin­ger Umwelt­am­tes abruf­bar. Aber auch hier kön­ne die Kennt­nis des Pegel­stan­des, die per­sön­li­che Kon­trol­le vor Ort nicht erset­zen. „Der größ­te Vor­teil der Feu­er­wehr bei der loka­len Gefah­ren­ab­wehr ist die Orts­kennt­nis und der ganz­heit­li­che Über­blick über die aktu­el­le Lage“, sagt Jubold. Wird es ernst, sei­en die Kennt­nis­se der loka­len Ein­satz­trup­pen von unschätz­ba­rem Wert. Bei grö­ße­ren Hoch­was­ser­la­gen kann es schon mal vor­kom­men, dass benach­bar­te Weh­ren um Amts­hil­fe bit­ten. Das war bei­spiels­wei­se beim Hoch­was­ser 2013 in Greiz der Fall. Die Stütz­punkt­feu­er­wehr Zeulenroda wur­de aber auch schon zu einem Hoch­was­ser­ein­satz nach Des­sau gerufen. 

Eine eige­ne Was­ser­wehr, wie sie man­che Kom­mu­nen unter­hal­ten, hat Zeulenroda-Triebes nicht. „Wir haben eigent­lich nur die zwei Punk­te in Weckers­dorf und Läwitz, die bri­sant wer­den könn­ten. Es besteht kein Bedarf“, sagt Jubold. Auch in den nächs­ten Tagen sei wohl nicht mehr mit stei­gen­der Hoch­was­ser­ge­fahr zu rech­nen. „Aber es ist immer bes­ser, auf den Ernst­fall vor­be­rei­tet zu sein,“ sagt Jubold.

OTZ/Börner/19.02.2021

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