Kreisbrandmeister Frank Schneider räumt den Platz
Seit 25 Jahren ist Frank Schneider als Kreisbrandmeister des Landkreises Greiz ehrenamtlich tätig. Nun sollen junge Leute mit frischen Ideen ran.
Die Ausschreibung des Landkreises Greiz für eine Bewerbung um den Kreisbrandmeister im Landkreis Greiz ist offiziell. Ab 1. Juni könnte ein anderer Feuerwehrmann das Ehrenamt übernehmen. 25 Jahre lang übte Frank Schneider aus Zeulenroda-Triebes die ehrenamtliche Tätigkeit aus.
Er stemmte die Arbeit neben seinem Ehrenamt als stellvertretender Stadtbrandmeister der Stadt Zeulenroda-Triebes und seiner hauptberuflichen Arbeit im städtischen Bauhof Zeulenroda, wo er seit 2019 als Leiter des Bauhofes eingesetzt ist. Dass das Telefon da kaum stillsteht, mag kaum verwundern.
Trotzdem hat er es gerne gemacht, sagt er heute. Warum aber gibt er dann diese Tätigkeit auf? „Ich glaube 25 Jahre sind ausreichend. Jetzt ist es an der Zeit, dass nicht nur die junge Generation das Ruder übernimmt, sondern auch neue Ideen mitbringt“, sagt der gut 50-Jährige.
54 Freiwillige Feuerwehren gehören zu seinem Arbeitsbereich
Rund 54 freiwillige Feuerwehren umfasst der Arbeitsbereich des Kreisbrandmeisters. Dazu zählten nicht nur die Ortsteilwehren von Zeulenroda-Triebes mit der Stützpunktwehr, sondern auch Langenwetzendorf, Auma-Weidatal, Langenwolschendorf und Weißendorf. Anfänglich wäre er zu jeder Jahreshauptversammlung unterwegs gewesen. „Da waren die Abende von Dezember bis März komplett ausgefüllt“, so Schneider. Mittlerweile aber hätte er sich auf die Wehrführer-Beratungen konzentrieren können.
Verbindungsglied zwischen Wehren und dem Landkreis
Als Kreisbrandmeister galt er als Verbindungsglied zwischen den Wehren und dem Landkreis Greiz. Neben den neuen Gesetzen, die es galt umzusetzen, wurde er auch damit konfrontiert, wenn es galt Geräte wie auch den Digitalfunk für die Feuerwehr zu beschaffen oder Fahrzeuge erneuert werden mussten. Doch nicht genug dessen, bei Einsätzen hatten zwar die jeweiligen Wehrleiter oder Einsatzleiter das Zepter in der Hand, doch wenn sie selbst Hilfe angefordert haben, dann war er als Kreisbrandmeister gefragt. Ebenso auch dann, wenn ein Einsatz von landkreisübergreifenden Fahrzeugen benötigt wurde, wie der Gefahrengutzug. Aber auch bei schweren Verkehrsunfällen, wenn Personen in den Fahrzeugen eingeklemmt waren, war er zur Stelle. Er fungierte dann als Berater und Koordinator zugleich. Da sei es egal, welches private Ereignis ansteht. Auch seine Frau musste schon allein mit den Gästen ihren Geburtstag feiern. Er musste zum Einsatz, weil seine Hilfe benötigt wurde.
Als Kreisbrandmeister im Bereich der Technik spezialisiert
1996 wurde Frank Schneider in dieses Ehrenamt unter Kreisbrandinspektor Max Schöpp ein Dreivierteljahr eingeführt, bevor er dann zum Kreisbrandmeister im Bereich Technik berufen wurde. 1997 wurde diese Berufung auf den Kreisbrandmeister Technik spezialisiert.
Alle Kreisbrandmeister des Landkreises Greiz bekommen einen bestimmten Aufgabenbereich zugeordnet. „Jeder Einsatz ist für sich ein ganz besonderer, ganz zu schweigen von der Wichtigkeit“, sagt Frank Schneider rückblickend auf die Frage, welcher der Einsätze sich bei ihm eingeprägt hätte.
Doch spontan nennt er dann das Hochwasser in Greiz. Zu guter Letzt möchte sich Frank Schneider bei allen Feuerwehrmitgliedern für die gute Zusammenarbeit bedanken.
OTZ / 21.04.2021
Danke, dass ihr da seid
Heidi Henze über das Ehrenamt.
Sport lebt vom Ehrenamt ebenso wie die Kirchen, Vereine und natürlich die freiwilligen Feuerwehren. Würde es die Menschen nicht geben, die freiwillig zu jeder Tages- und Nachtzeit ihre Hilfe anbieten, ihr Leben riskieren, sich in Weiterbildungen schulen lassen, zu Einsätzen ihr Leben riskieren und dabei auch viele Stunden ihrer Freizeit einsetzen, dann würde es wahrscheinlich auch keine Feuerwehr geben. Klar steht wohl bei jedem am Anfang die Faszination Feuerwehr. Die großen roten Autos, die mit Vollgas und lautem Getöse durch die Stadt flitzen, hat wohl jeder schon bewundert. Doch dann nach der ersten Euphorie ist es meistens vorbei. Doch lange nicht bei allen. Viele Kinder, Jugendliche und Frauen und Männer bleiben dabei. Fühlen sich in der Gemeinschaft gut aufgehoben, haben sich weiterentwickelt, nahmen an Schulungen teil und im Laufe der Jahren folgte der Einsatzfreude auch ein Pflichtgefühl, das da heißt: „Menschen helfen zu wollen“.
Bei jeder positiven und leider auch immer wieder so mancher negativen Reaktion, wenn die Feuerwehren angesprochen werden, sollte eines nicht vergessen werden, die Männer und Frauen stellen ihre Freizeit und auch ihr Leben für andere bereit. Auch Frank Schneider erwähnt ganz nebenbei, dass er sich mehr als nur einmal den Nacken verbrannt habe. Für mich jedenfalls ist es erstaunlich, was hier geleistet wird und „Danke, dass ihr da seid“.