Dienstag, 23 April 2024
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Seit ges­tern gilt für den Bereich des Forst­am­tes Wei­da Wald­brand­ge­fah­ren­stu­fe 4

Die anhal­ten­de Tro­cken­heit erin­nert schon an das Extrem­jahr 2003. Beson­ders betrof­fen sind das Alten­bur­ger Land und die Regi­on um Gera.

Seit ges­tern gilt für den gesam­ten Bereich des Forst­am­tes Wei­da die zweit­höchs­te Wald­brand­ge­fah­ren­stu­fe. Die Stu­fe vier gilt ab sofort für die Land­krei­se Greiz und Alten­bur­ger Land sowie für Gera und das Umland, sagt Forst­amts­chef Kars­ten Schröder. 

Es gebe zwar immer mal auch län­ge­re Tro­cken­pe­ri­oden, „aber die­ses Jahr ist es ins­ge­samt schon unge­wöhn­lich“, so Schrö­der. Wäh­rend es in Greiz und Umge­bung in den zurück­lie­gen­den Wochen und Mona­ten wenigs­ten ab und an gereg­net hat, fiel in Gera und im Alten­bur­ger Land seit April so gut wie kein Regen. „Das erin­nert schon an das Extrem­jahr 2003“, sagt der Forst­amts­lei­ter. Damals ver­trock­ne­ten sogar Bäu­me im Wald, was äußerst sel­ten vor­kom­me. „Wenn das die­ses Jahr so wei­ter­geht, machen wir uns Sor­gen“, betont Kars­ten Schrö­der. Er fürch­tet um die Vita­li­tät vor allem der emp­find­li­chen Bäu­me wie Fich­te, „es kann aber auch Eichen betref­fen, die eigent­lich an die Tro­cken­heit ange­passt sind“, weiß der Fach­mann. Die Dür­re setzt beson­ders den an Süd­hän­gen ste­hen­den Bäu­men zu. 

Der Appell von Kars­ten Schrö­der: „Das Rauch­ver­bot muss unbe­dingt ein­ge­hal­ten wer­den. Das kann man gar nicht oft genug sagen“, so der Forst­amts­chef. Wenn es in der Ver­gan­gen­heit gebrannt hat, dann oft ent­lang von Wegen und Stra­ßen, so dass der Ver­dacht nahe liegt, dass aus dem Auto gewor­fe­ne Ziga­ret­ten­kip­pen Brand­ur­sa­che gewe­sen sind. 

Offe­nes Feu­er ist nur erlaubt, wenn es min­des­tens in einem Abstand von 100 Metern vom Wald ent­fernt ent­zün­det wird; bei Grund­stücks­be­bau­ung am Wald müs­sen es mehr als 30 Meter sein. „Wer also eine Grill­par­ty plant, soll­te sich über­le­gen, ob er auf einen Elek­tro­grill zurück­greift oder die Spei­sen im Haus zube­rei­tet“, sagt Schrö­der und erklärt, war­um: „Schon Fun­ken­flug kann dafür sor­gen, dass ein Brand entsteht.“ 

Autos soll­ten der­zeit nicht im tro­cke­nen Gras geparkt wer­den, denn Kata­ly­sa­tor und Abgas­an­la­ge sind so heiß, dass sie es ent­zün­den kön­nen. „Da geht das Auto gleich mit drauf, der Ver­ur­sa­cher wird also mit­be­straft“, bringt es der Lei­ter des Forst­am­tes auf den Punkt. 

Noch vor 20 Jah­ren haben die Förs­ter bei Wit­te­rungs­be­din­gun­gen wie den aktu­el­len Kon­trol­len im Wald durch­ge­führt und bei Bedarf kom­plet­te Wäl­der gesperrt. Auf Kon­troll­gän­ge wird heu­te ver­zich­tet, und zwar wegen der Han­dys. „Die meis­ten Leu­te haben eins. Die Bevöl­ke­rung hat uns in den letz­ten Jah­ren gut gehol­fen und schon kleins­te Rauch­ent­wick­lun­gen gemel­det. So konn­te die Feu­er­wehr ganz schnell vor Ort sein“, erzählt Kars­ten Schrö­der. Soll­te die höchs­te Wald­brand­ge­fah­ren­stu­fe über meh­re­re Tage gel­ten, müs­sen sich Besu­cher an das Wege­ge­bot hal­ten. Das bedeu­tet, dass sie nicht mehr in den Wald gehen dür­fen, son­dern auf den Wegen blei­ben müssen. 

Auf die Arbeit der Förs­ter habe die Tro­cken­heit wenig Ein­fluss. Die wären zu die­ser Jah­res­zeit eigent­lich mit der Pfle­ge der Jung­wald­flä­chen beschäf­tigt. Doch sie sind seit Janu­ar mit der Besei­ti­gung der Schä­den, die der Orkan Frie­de­ri­ke ange­rich­tet hat, beschäf­tigt. Das bedeu­tet, dass sie kei­ne Pflan­zun­gen vor­ge­nom­men haben. Zum Glück, wie sich jetzt her­aus­stellt, „die Pflan­zen wären bei der Tro­cken­heit alle ein­ge­gan­gen“, ist Kars­ten Schrö­der überzeugt. 

Aktu­el­le Infos zur Wald­brand­ge­fahr unter ?www.thueringenforst.de/aktuelles-medien/waldbrandgefahrenstufenkarte

Kat­ja Grie­ser / 06.07.18

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