Feuerwehrübung in Langenwolschendorf
Mitglieder der Langenwolschendorfer Feuerwehr und der Stützpunktwehr Zeulenroda fahren gemeinsam eine Übung
„Sie könnten jetzt alle mit der Familie am Abendbrottisch sitzen“, sagt Robby Glück, Inhaber der gleichnamigen Firma Forst- und Gartentechnik im Gewerbegebiet in Langenwolschendorf. Er hat seine Aufenthaltsräume für eine Feuerwehrübung zur Verfügung gestellt. „Es kann so schnell gehen, dass es mal brennt und da sollte es jeder möglich machen, dass die Feuerwehrleute auch realitätsnahe Übungen durchführen können“, so Robby Glück.
So geschehen am Donnerstagabend gegen 18.15 Uhr in seiner Firma. Angenommen wurde ein Brand in einem Bürogebäude, ausgelöst durch eine defekte Mikrowelle. Zudem wurden zwei Mitarbeiter vermisst und der Firmenchef war selbst in das Gebäude gegangen, um seine Angestellten zu suchen. Dabei kam auch er nicht wieder aus dem brennenden Gebäude.
Die Feuerwehr Langenwolschendorf wurde als zuständige Wehr alarmiert. Sie war flugs mit 13 Einsatzkräften und drei Fahrzeugen vor Ort. Zwei Feuerwehrleute waren in Bereitschaft. Langenwolschendorfs Zugführer Alexander Wilhelm übernahm bei dieser Übung die Einsatzleitung als I. Abschnittsleiter seiner Wehr. Das war für ihn ein Prüfstein, den er zu bewältigen hatte.
Eine knappe Viertelstunde später wurde auch die Stützpunktwehr aus Zeulenroda zur Unterstützung angefordert. Sie waren mit 25 Einsatzkräften und sechs Fahrzeugen vor Ort und hatten die Drehleiter im Einsatz.
Die Personenrettung hatte oberste Priorität. Unter Atemschutz gingen die Feuerwehrleute in das Gebäude und konnten innerhalb kürzester Zeit alle drei vermissten Personen bergen. Die Vermissten bekamen eine Erstbehandlung.
In der Zwischenzeit hatten die Zeulenrodaer die Drehleiter ausgefahren und hätten, wenn es keine Übung gewesen wäre, das Löschen des Brandes aus der Luft unterstützen können.
Dann passierte es: Ein Feuerwehrmann, der eine Atemschutzmaske trug, kam im Gebäude zu Schaden und musste nun auch gerettet werden. Auch er konnte nach kürzester Zeit geborgen werden. Zum ersten Mal hatte Alexander Wilhelm zusammen mit Zugführer und stellv. Wehrführer der Stützpunktfeuerwehr Christian Komorowski aus Zeulenroda die Einsatzleitung. Somit war es nicht nur für die Feuerwehrleute, sondern ebenso für die Führung ein Test, den sie bestehen mussten. Gerade hier kam es auf die Zusammenarbeit der Atemschutzträger aus zwei Wehren an. Künftig wollen Zeulenroda und Langenwolschendorf diese Praxis verstärken, sagt Mike Schenderlein, Wehrführer der Stützpunktwehr Zeulenroda. Er nahm an diesem Abend die Arbeit aller genauestens unter die Lupe.
Heidi Henze / 01.09.18
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