Neue Drehleiter in Zeulenroda offiziell übergeben
Landkreis Greiz und Stadt Zeulenroda-Triebes beschaffen neues Fahrzeug gemeinsam.
Keine zwei Stunden nachdem es am Freitag offiziell in den Dienst gestellt wurde, musste das neue Drehleiterfahrzeug der Stützpunkt Feuerwehr Zeulenroda bereits ausrücken. Bei einem Scheunenbrand in Langenwetzendorf kam das Fahrzeug mit dem Namen DLK 23/12 zum Einsatz. Zuvor war das 280 PS starke Gefährt am Freitagnachmittag offiziell an die Feuerwehr übergeben worden.
Gemietete Fahrzeuge und ein Umzug nach Triebes
Rückblick: Weil das alte Drehleiterfahrzeug irreparable Schäden aufwies, stand die Stützpunktfeuerwehr vor ein paar Jahren ohne Leiterfahrzeug da. Aus dieser Tatsache heraus und da die Stützpunktfeuerwehr auch zu Einsätzen im Landkreis gerufen wird, mietete die Stadt ab Dezember 2017 eine Drehleiter. Im Jahr 2019 gab es dann für die freiwillige Feuerwehr in Triebes eine neue Drehleiter, weil deren Fahrzeug viele Jahrzehnte auf dem Buckel hatte. Nach Jahren des Hin- und Her hat nun also auch die Stützpunktfeuerwehr wieder ein sogenanntes Hubrettungsfahrzeug. „Wer hartnäckig bleibt, kommt ans Ziel“, sagte Stadtbrandmeister Steffen Jubold bei der Übergabe, zu der auch Vertreter des Landratsamtes sowie anderen Wehren in der Region anwesend waren. Er hatte aber auch Kritik zu äußern. „Im Grunde sind solche Rettungsmittel selbstverständlich. Die Politik ist am Drücker, die Wehren ordentlich auszustatten“, sagte Steffen Jubold.
Zahlreiche Funktionen ermöglichen und erleichtern Arbeit
Die Gesamtkosten der neuen Drehleiter belaufen sich auf 770.000 Euro. Abzüglich Fördermittel durch das Land Thüringen wurde der Restbetrag zu gleichen Teilen durch das Landratsamt Greiz und die Stadtverwaltung Zeulenroda-Triebes beglichen. „Ich hoffe, wir sehen die Leiter nicht so oft im Einsatz“, bemerkte Knut Barthold Ortsbrandmeister von Langenwetzendorf. Er gab auch zu Bedenken, dass so ein neues Fahrzeug eben kein teures Spielzeug für die Kameraden sei, sondern im Ernstfall Leben retten kann.
Aus Auma war Stadtbrandmeister David Scheidereiter gekommen. Er sehe es auch als Gewinn für die umliegenden Kommunen an, dass nun ein weiteres Drehleiterfahrzeug im Landkreis Greiz bereit steht. „Das ist ein großer Tag für die Kameraden. Neben der Drehleiter bietet das Fahrzeug viele weitere Funktionen, die uns das Leben erleichtern“, sagte der Wehrführer aus Zeulenroda Christian Komorowski.
Die beschaffte Drehleiter sei auf dem neuesten Stand der Technik und mit neuen Funktionen ausgestattet. Neben der eigentlichen Funktion als Hubrettungsfahrzeug sind noch viele weitere Systeme und Funktionen vorhanden. Die Drehleiter sei zudem mit Kameras bestückt, die Bilder auf einen Monitor im Fahrerhaus übertragen – sogar in Vogel-Perspektive („Birdview“). Eine Kamera befindet sich direkt am Rettungskorb. So sieht der Maschinist genau das, was auch die Kameraden im Korb sehen. Das ist zwar kein Ersatz für eine Drohne, aber so kann sich der Einsatzleiter unten am Boden einen besseren Überblick über die Situation verschaffen. Ebenfalls zur Ausstattung gehören LED-Leuchten an den Stützen des Fahrzeugs, am Korbboden und in den Stauräumen für das Einsatzgerät. Nachts müssen nur die Flutlichtscheinwerfer eingeschalten werden. „Das ist eine Drehleiter für die Zukunft“, sagte Kreisbrandinspektor Sascha Rudolf.
Technische Daten
Fahrzeugtyp: Drehleiter L32A-AX
Hersteller: Rosenbauer Karlsruhe GmbH
Baujahr: 2022
Fahrgestell: Scania
Motorleistung: 206 KW/280 PS
Einsatzgewicht: 16000 kg
OTZ/01.08.2022