Zeulenroda kann nur 24 von geplanten 30 Sirenenanlagen nachrüsten
Geplant war, in der Stadt insgesamt 30 Sirenenanlagen neu zu ertüchtigen und an den Tetra-Digitalfunk anzuschließen. Für die restlichen sechs war kein Geld mehr im Fördertopf des Landes Thüringen.
In der Triebeser Straße steht eine Sirenenanlage, in Merkendorf und Pöllwitz wurden weitere installiert.
28 Sirenenanlagen müssen in Zeulenroda-Triebes und in den Ortsteilen ertüchtigt, also nachgerüstet und an den Tetra-Digitalfunk angeschlossen werden. Zwei Anlagen sollen in Zeulenroda-Triebes zusätzlich installiert werden. Insgesamt 30 Sirenenanlagen sollten ursprünglich in Zeulenroda-Triebes und den Ortsteilen neu aufgebaut oder nachgerüstet werden.
Sechs Sirenenanlagen werden auch zukünftig analog gesteuert
Elf der Warnanlagen werden auf einem separaten Mast befestigt, acht bekommen oder behalten ihren Standort auf städteeigenen Gebäuden und fünf der Anlagen sind bereits elektronisch geschaltet und erhalten noch das Zusatzmodul für eine mögliche Alarmierung im Katastrophenfall.
Somit wären 24 der ursprünglichen 30 geplanten Anlagen entsprechend nachgerüstet, um im Katastrophenfall die Bevölkerung mit entsprechenden Warnsignalen informieren zu können. Für die restlichen sechs geplanten Sirenenanlage reichte in Zeulenroda-Triebes das erhaltene Fördergeld nicht mehr. Die Stadt hatte 512.000 Euro innerhalb des durch das Land Thüringen, speziell durch das Ministerium für Inneres und Kommunales, aufgelegten Förderprogramms beantragt, bekommen haben sie letztlich 402.900 Euro. „Für mehr hätte das Geld im Fördertopf nicht gereicht“, erklärt Steffen Jubold, Stadtbrandmeister in Zeulenroda-Triebes.
Zu denen, die das Nachsehen haben, gehören neben Langenwolschendorf und Weißendorf auch die Stadt Auma und Hohenleuben sowie die Gemeinde Langenwetzendorf. Alle hatten Fördermittel aus dem Programm beantragt, doch hätten sie alle die Mitteilung bekommen, dass die Fördermittel aufgebraucht wären. Wie es nun weitergehen soll, ob der Fördertopf noch einmal nachgerüstet werden soll, weiß keiner der Bürgermeister. Fakt aber ist, dass die Kommunen die Mittel für die Nachrüstung mit den Katastrophenmodulen oder gar einen Neubau der Sirenenanlagen, wie teilweise in Zeulenroda-Triebes notwendig, nicht stemmen können.
Für Steffen Jubold, Stadtbrandmeister in Zeulenroda-Triebes, sei die Situation völlig unverständlich. Er vertritt die Meinung, dass hier eine Fehlplanung im Ursprung vorliegt. „Man hätte sich doch ausrechnen können, wie viel Geld das Förderprogramm beinhalten muss, um wirklich alle betroffenen Kommunen unterstützen zu können“, so Jubold.
Auf der Internetseite des Ministeriums für Inneres und Kommunales des Freistaates Thüringen wurde am 3. März 2021 stolz verkündet, dass das Förderprogramm zur Verbesserung der Warninfrastruktur in Thüringen gestartet sei. „Bis zu 1,8 Millionen Euro Förderung für die Umrüstung bestehender Sirenenanlagen“ ist es betitelt. Der Fördertopf ist leer und wird auch leer bleiben, so Carsten Ludwig, stellvertretender Pressesprecher des Ministeriums. Sein ergänzender Satz, dass das Bundesland Thüringen innerhalb Deutschlands die meisten Sirenenanlagen habe, wird die Bürgermeister der betroffenen Kommunen, die leer ausgegangen sind, wohl kaum befriedigen können.
Für sie heißt es nun, die Nachrüstung ihres Sirenennetzes ad Acta zu legen. Dabei wäre das Anliegen des Ministeriums, das bestehende Sirenennetz zukünftig durch die zentralen Leitstellen mit spezifischen Warntönen zur Warnung und Entwarnung der Bevölkerung anzusteuern, doch auch in diesen Regionen wichtig. So sollte die Nutzung der noch vorhandenen analogen Funktechnik abgelöst werden.
Bundesweiter Warntag auf den 8. Dezember verschoben
Zum bundesweiten ersten und bis dato einzigen Warntag am 10. September 2020 (die folgenden Jahre wurde dieser Testlauf trotz eines Beschlusses der Innenministerkonferenz im Jahr 2019 ausgesetzt, wegen Corona, heißt es) war es flächendeckend in der Region sehr ruhig.
Vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) war nun zu erfahren, dass in dem Beschluss vorgesehen war, dass jedes Jahr am zweiten Donnerstag im September (eigentlich 8. September 2022) der Warntag stattfinden soll. Dieser wurde nun verschoben auf dem 8. Dezember 2022, einen Donnerstag. „Auch an diesem Tag wird es ruhig bleiben“, stellte Stadtbrandmeister Steffen Jubold spontan fest.
OTZ/08.09.2022