Samstag, 20 April 2024
Not­ruf : 112

Xyn­thia beschäf­tigt Einsatzkräfte

Sturm­tief hin­ter­lässt Spu­ren; Umge­stürz­te Bäu­me blo­ckie­ren Stra­ßen und Schienen

Mon­tag­vor­mit­tag, 9.45 Uhr. Sturm­tief Xyn­thia hat sich ver­zo­gen. Peter Fischer, Bau­hof­lei­ter der Ver­wal­tungs­ge­mein­schaft Auma-Wei­da­tal, und Zivi Andre­as Kreut­zer sind auf dem Weg nach Göh­ren-Döh­len, wol­len dort nach dem Rech­ten sehen. Die Stra­ße soll über­spült sein.

Das Duo nutzt die Gele­gen­heit und schiebt eine Kon­troll­fahrt über Braunsdorf/Tischendorf ein. Es geht von Auma aus über die B 2 Rich­tung Nor­den. Dann, kurz nach dem Aumaer Sport­platz, tritt Andre­as Kreut­zer auf die Brem­se des VW-Prit­schen­fahr­zeugs, denn er hat am Stra­ßen­rand etwas ent­deckt: eine umge­stürz­te Fich­te, die bedroh­lich nah an der stark fre­quen­tier­ten Fahr­bahn liegt. Ihre Kro­ne hat sich im Fal­len in einer Tele­fon­lei­tung ver­hakt und das Kabel dadurch kräf­tig “nach­ge­spannt”.

Die Bau­hof­leu­te wen­den und holen die Motor­sä­ge her­aus. Ein paar Minu­ten spä­ter ist der Sturm­scha­den beho­ben und die Lei­tung hängt wie­der frei in der übli­chen Höhe. Kei­nes­wegs der ein­zi­ge der­ar­ti­ge Fall. Xyn­thia hat­te in der Nacht zum Mon­tag noch an etli­chen ande­ren Stel­len Spu­ren hin­ter­las­sen. Die größ­ten Ein­schrän­kun­gen gab es auf der Bahn­li­nie zwi­schen Pöll­witz und Mehl­theu­er, die drei Stun­den gesperrt wer­den muss­te. Einen Baum auf dem Gleis nann­te Änne Kli­em, Kom­mu­ni­ka­ti­ons­lei­te­rin der Deut­schen Bahn AG Thü­rin­gen, Sach­sen und Sach­sen-Anhalt, als Ursa­che. Zwei Züge fie­len aus, einer aus Rich­tung Gera kom­mend hat­te 44 Minu­ten Ver­spä­tung, und bei sie­ben Zügen lagen die Ver­spä­tun­gen im ein­stel­li­gen Minutenbereich. 

Am Sonn­tag­abend gegen 20.45 Uhr muss­te die Aumaer Feu­er­wehr bereits auf die B 2. Kurz vor Munt­scha war ein Baum auf eine Über­land­lei­tung gekracht. Er konn­te nur mit “Amts­hil­fe” durch die Zeu­len­ro­daer Dreh­lei­ter ent­fernt wer­den. Etwa zur glei­chen Zeit — des­halb teil­te sich die Ein­satz­trup­pe — lief über die Ret­tungs­leit­stel­le Gera eine Mel­dung aus dem Bereich Weni­genau­ma ein. Dort war eben­falls ein Baum umge­stürzt und lag nun mit der Kro­ne auf der Lan­des­stra­ße. Gegen 22 Uhr war der Ein­satz abge­schlos­sen, berich­tet Peter Fischer, der auch Aumaer Stadt­brand­meis­ter ist und in die­ser Funk­ti­on schon am Sonn­tag­nach­mit­tag im Aumaer Zen­trum auf Ach­se war. Tei­le der Dach­ein­de­ckung eines leer­ste­hen­den Hau­ses hat­ten sich gelöst. “Bret­ter mit Nägeln drin”, erklärt Fischer die Not­wen­dig­keit, schnell zu handeln. 

Die Poli­zei­in­spek­ti­on Greiz berich­te­te ges­tern von ins­ge­samt 15 Ein­sät­zen im gesam­ten Land­kreis, die vor allem im Umkreis von Zeulenroda-Triebes, Lan­gen­wol­schen­dorf und Läwitz wegen umge­stürz­ter Bäu­me not­wen­dig wur­den. “Als abso­lu­tes Glück” bezeich­net der Zeulenroda-Trie­bes­er Stadt­brand­meis­ter Frank Tscho­ch­ner die eher gerin­gen Aus­wir­kun­gen für die Stadt­re­gi­on. Die Stütz­punkt­wehr wur­de neben dem Munt­schaer Ein­satz nur noch ein wei­te­res Mal zu einer Hil­fe­leis­tung geru­fen. Am Sonn­tag­abend gegen 20.32 Uhr ging es gemein­sam mit den Läwit­zer Kame­ra­den auf die Orts­ver­bin­dungs­stra­ße in Rich­tung Lan­gen­wol­schen­dorf, um einen umge­stürz­ten Baum wegzuräumen. 

Auch im Vogt­län­di­schen Ober­land hat das Sturm­tief sei­ne Spu­ren hin­ter­las­sen. Wie Orts­brand­meis­ter Stef­fen Jubold mit­teil­te, muss­te die Feu­er­wehr am Sonn­tag­abend ab etwa 19.30 Uhr ins­ge­samt drei Mal aus­rü­cken. Betrof­fen waren zwei Stra­ßen bei Pöll­witz, ein­mal Rich­tung Dobia und ein­mal Rich­tung Stern. In bei­den Fäl­len war die Fahr­bahn kom­plett von umge­stürz­ten Bäu­men blo­ckiert. Auch auf der B 92 bei Schön­bach muss­te die Feu­er­wehr eine Fahr­bahn­sei­te auf­grund eines umge­stürz­ten Bau­mes beräu­men. “Wir haben die Bäu­me zuge­schnit­ten und das Holz am Stra­ßen­rand gesta­pelt”, sagt Stef­fen Jubold. Der Forst­be­trieb wer­de sich um die wei­te­re Ver­ar­bei­tung kümmern.Die eher gerin­gen Aus­wir­kun­gen im Stadt­ge­biet waren ein abso­lu­tes Glück, so Frank Tscho­ch­ner, Stadt­brand- meis­ter Zeulenroda-Triebes. 

Ein Bericht von Hei­di Hen­ze, Ute Fla­mich und Stef­fen Bei­kirch; OTZ-Online­aus­ga­be 2010-03-01.

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