Freitag, 29 März 2024
Not­ruf : 112

Recy­cling-Fir­ma geht von Brand­stif­tung in Zeulenroda aus; Kri­po ermittelt

Der Brand in einer Recy­cling-Anla­ge in Zeulenroda (Land­kreis Greiz) hielt ges­tern den gan­zen Tag lang min­des­tens 60 Feu­er­wehr­leu­te in Atem. Zir­ka 200 Ton­nen Bau­misch­ab­fäl­le brann­ten dabei in der Flur Tscherlich. 

Zeulenroda. Um 7.29 Uhr wur­den zunächst die Weh­ren aus Zeulenroda und Triebes alar­miert. Sie fan­den einen Teil der Anla­ge unter Voll­brand vor, wie Stadt­brand­meis­ter Frank Tscho­ch­ner als Ein­satz­lei­ter berich­te­te. Nach Anga­ben der Poli­zei brann­ten aus bis­her unge­klär­ter Ursa­che auf einer Flä­che von ins­ge­samt hun­dert Qua­drat­me­tern zwei Mie­ten mit Rest­müll. Die Rauch­wol­ke war bis nach Wei­da zu sehen, von wo eben­falls die Feu­er­wehr ange­for­dert wur­de. Wei­te­re Kräf­te kamen aus Nie­der­böh­mers­dorf, Hohen­leu­ben, Lan­gen­wet­zen­dorf und Greiz.

Auch Gefahr­gut-Spe­zi­al­tech­nik aus Mün­chen­berns­dorf und Hohen­leu­ben wur­de ein­ge­setzt. Die Schad­stoff­mes­sun­gen im nähe­ren Umfeld erga­ben nach Mit­tei­lung des Umwelt­am­tes Greiz kei­ne Gefähr­dung der Bevöl­ke­rung. Den­noch rief die Poli­zei mit Laut­spre­cher­durch­sa­gen dazu auf, wegen der Geruchs­be­läs­ti­gung Fens­ter und Türen zu schlie­ßen sowie den Auf­ent­halt im Frei­en zu vermeiden.
Gegen 8.30 Uhr war das Feu­er unter Kon­trol­le, jedoch auch am frü­hen Abend noch nicht end­gül­tig gelöscht. Schwe­re Tech­nik, dar­un­ter auch vom Tech­ni­schen Hilfs­werk Gera, half, die Hau­fen aus­ein­an­der zu zie­hen, um die Lösch­ar­bei­ten zu unterstützen. 

Zum fünf­ten Mal seit 2003 muss­te die Feu­er­wehr dort anrü­cken. Auf die­se Häu­fung ange­spro­chen, erklärt Gerd Bai­er, es habe sich stets um Brand­stif­tung gehan­delt. Aber genau auf­ge­klärt wor­den sei dies nie, betont er als Geschäfts­füh­rer der B & B Con­tai­ner­dienst GmbH, die den Platz betreibt und Bai­er Recy­cling als Dienst­leis­ter unter Ver­trag hat. “Wir ver­mu­ten auch in die­sem Fall Brand­stif­tung”, so Bai­er ges­tern Abend. Das Gelän­de sei zwar rund her­um ein­ge­frie­det. “Aber wenn einer rein will, kommt er rein.” 

Wäh­rend die Kri­mi­nal­po­li­zei noch kei­ne Ursa­che nen­nen kann und “in alle Rich­tun­gen” ermit­telt, kün­digt die Fir­ma bereits umfang­rei­che Kon­se­quen­zen an. Man wer­de zusätz­li­che Maß­nah­men zur Siche­rung ergrei­fen, sagt Bai­er und nennt höhe­re Zäu­ne und eine Video­über­wa­chung. Die Brand­schutz­vor­schrif­ten sei­en alle ein­ge­hal­ten, betont er. Ein Mit­ar­bei­ter habe gegen 7.20 Uhr das Feu­er fest­ge­stellt, als er einen Lkw ver­la­den woll­te. Mit Feu­er­lö­schern sei man den Flam­men zunächst zu Lei­be gerückt. An einem Bag­ger sei ein Scha­den von rund 35 000 Euro entstanden. 

Wie das Grei­zer Umwelt­amt erklär­te, habe kei­ne Gefahr für die Bevöl­ke­rung und die Natur bestan­den. “Das Gelän­de ist kom­plett mit Trenn­sys­tem und Ölab­schei­der ver­se­hen”, bestä­tigt Gerd Bai­er. Zudem gebe es in einem Auf­fang­be­häl­ter einen Lösch­was­ser­vor­rat von 30 000 Litern. 

Um den Über­lauf die­ser Zis­ter­ne in den Trie­bes­bach zu kon­trol­lie­ren, war der Zweck­ver­band WAZ im Ein­satz, berich­te­te der Zeulenroda-Trie­bes­er Bür­ger­meis­ter Frank Stein­wachs (CDU). Man habe abge­pumpt und die kon­ta­mi­nier­ten Abwäs­ser über­prüft, bevor sie in die Klär­an­la­ge gin­gen. Die Fern­was­ser­ver­sor­gung habe bei der Bereit­stel­lung von Lösch­was­ser gehol­fen. Er lob­te dazu die Ein­satz­kräf­te: “Damit ist mit Sicher­heit Schlim­me­res ver­hin­dert worden.” 

Quel­le: Stef­fen Bei­kirch; OTZ-Online­aus­ga­be vom 29.04.10

Zurück

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen