Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug — HLF 20
Fahrzeugkenndaten: | |
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Funkrufname: | Florian Zeulenroda 44 |
Fahrzeugtyp: | MAN |
Fahrgestelltyp: | TGM 18.340 4x4 BB |
Aufbau: | Rosenbauer AT |
Baujahr: | 2014 |
Anschaffung: | 17.12.2014 |
Erstzulassung: | 12.12.2014 |
KFZ-Kennzeichen: | ZR FW 44 |
Leistung: | 250 kw — 340 PS |
Antrieb: | Allrad |
zul. Gesamtgewicht: | 16000 kg |
Länge: | 8500 mm |
Breite: | 2500 mm |
Höhe: | 3360 mm |
Auszug der feuerwehrtechnische Daten: | |
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Besatzung: | 1/8 |
Pumpenleistung: | 2000 l/min bei 10 Bar |
Löschmitteltank: | 2000 l Wassertank; 125 l Schaumtank |
Schnellangriffseinrichtung: | 50 m C |
Schlauchmaterial: | 14 B; 12 C |
Pumpenstand: | N25 |
Schaumzumischsystem: | DIGIMATIC |
Schnellangriffshaspel: | ND Haspel |
Lichtmast: | Fireco |
Tragbare Leitern: | Steckleiter 4‑teilig; Schiebleiter 3‑teilig |
Atemschutzgeräte: | 4 Stück in Mannschaftskabine |
Rettungssatz: |
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Zusatzausstattung: |
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Sonstige Ausrüstung: |
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Wissenswertes zum HLF 20
Der Entschluss
Der Ausrückebereich der Stützpunktfeuerwehr Zeulenroda – Triebes umfasst im örtlichen Einsatz die Stadt Zeulenroda – Triebes mit allen Ortsteilen. Seit der Beschlussfassung im Jahr 2009 wurden weitere Industriegebiete im Stadtgebiet angesiedelt. Es sind mehrere Altenpflegeheime, Herbergsbetriebe, mehrere Hotels darunter das Bioseehotel mit einer Bettenkapazität von mehr als 300 Betten vorhanden. Die Talsperre Zeulenroda steht kurz vor ihrer touristischen Erschließung.
Mit der Erweiterung der Stadt Zeulenroda – Triebes um weitere Ortsteile hat sich der örtliche Ausrückebereich der Stützpunktfeuerwehr Zeulenroda seit 2009 um ein Vielfaches erweitert, die Anforderungen an den abwehrenden Brandschutz sind enorm gestiegen. Der Ausrückebereich wurde mit der Eingemeindung von Teilen der Gemeinde Vogtländisches Oberland von 85,50 km² auf 134,72 km² vergrößert.
Die Beschaffung eines Hilfeleistungsfahrzeuges auf HLF 10-Basis war aufgrund der Unterschiede zum HLF 20 nie in die Betrachtung mit einbezogen worden. Da es sich bei der Vorgabe aus Anlage 1 der Thüringer Feuerwehrorganisationsverordnung vom 27. Januar 2009 lediglich um Mindestbedarf an Fahrzeugen und Sondertechnik handelt, war es Standpunkt der Stadt Zeulenroda-Triebes, dass ein Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug HLF 20 zu beschaffen ist, weil die Ausrüstung der Freiwillige Feuerwehr Zeulenroda-Triebes mit einem Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug HLF 10 nicht ausreichend ist. Diese Sachlage begründet sich gemäß Gefahrenbewertung nach Anlage 1 zu § 3 Thüringer Feuerwehrorganisationsverordnung für Brand- und technische Gefahren in Verbindung mit den Unterschieden der DIN-Beladungen beider Fahrzeuge sowie den DIN-Fahrzeuggesamtmassen (auch unter Berücksichtigung der 3%igen Massenreserve).
Feuerwehrtechnische Gesichtspunkte
Das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 20, wurde im Februar 2015 in der Stützpunktfeuerwehr Zeulenroda in Dienst gestellt. Die Hauptaufgaben des Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug ist die Sicherstellung des Brandschutzes sowie die Sicherstellung der Technischen Hilfeleistung. Aus diesem Grund verfügt das HLF 20 über einen Löschwassertank mit einem Fassungsvermögen von 2000 Liter sowie einen Schaumbildnertank mit einem Fassungsvermögen von 125 Liter. Die feuerwehrtechnische Beladung auf diesem Fahrzeug ist etwas mehr wie nach der DIN gefordert. Für die Besatzung ist die Ausstattung an Löschtechnik jedoch völlig ausreichend.
Das HLF 20 ist ein Fahrzeug mit einer vom Fahrzeugmotor angetriebenen Feuerlöschkreiselpumpe. Die Pumpenleistung beträgt 2000 Liter pro Minute bei 10 Bar. Diese Daten können auch aus der Kurzbezeichnung entnommen werden, mehr dazu weiter unten.
Durch das ebenfalls mitgeführte Schaumbildnerkonzentrat (125 Liter) ist das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug in der Lage an der Einsatzstelle Schaum herzustellen.
Die Besatzung des HLF 20 besteht aus neun Mann, einem Maschinisten, einem Melder, einem Gruppenführer, dem Schlauchtrupp, dem Wassertrupp und dem Angriffstrupp. Sie sitzen zu siebend in der Fahrzeugkabine wobei der Gruppenführer und Maschinist vorn im Führerhaus sitzt. Die Aufgaben der Besatzung sind von der jeweiligen Einsatzlage abhängig. Bei Brandeinsätzen (speziell Gebäudebränden mit Gefahr für Mensch und Tier) und Hilfeleistungseinsätzen fungieren die Trupps in unserer Wehr selbstständig.
Erklärung der Kurzbezeichnung HLF 20
Im Feuerwehrwesen gibt es wie in vielen anderen Bereichen für fast jedes Gerät eine Kurzbezeichnung welche sich aus einer DIN-Norm (deutsche Bürokratie lässt grüßen) ableiten lässt. Die Kurzform HLF steht in der Feuerwehr für Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug. Allein aus dieser Bezeichnung lässt sich ableiten, wie viele Einsatzkräfte auf diesem Fahrzeug sitzen. In aller Regel handelt es sich bei Gruppenfahrzeuge nämlich um eine Gruppe- (9‑Mann-Besatzung).
Die erste Ziffer, also die 20, bezeichnet die Pumpenleistung des Fahrzeuges. Wenn man die 20 mit 100 multipliziert, erhält man die Wasserfördermenge pro Minute. Der Wasserdruck der zur Verfügung gestellt werden kann beträgt immer 10 Bar. Somit ist das Fahrzeug in der Lage die Wassermenge in einer Schlauchleitung ca. 100 Meter in die Höhe zu pumpen. Eine zweite Ziffer gibt es bei diesem Fahrzeug nicht, wie es zum Beispiel bei Tanklöschfahrzeugen immer der Fall ist. Auf diesem HLF 20 stehen uns 2000 Liter Wasser zur Verfügung.