Sonntag, 20 Juli 2025
Not­ruf : 112

Aktu­el­le Infor­ma­tio­nen zum tra­gi­schen Bade­un­fall eines 19-Jäh­ri­gen im Hain­berg­see bei Meuselwitz

Dra­ma­ti­sche Stun­den im Alten­bur­ger Land: Nicht­schwim­mer nach nächt­li­cher Suche tot. Rund 100 Ein­satz­kräf­te und Hel­fer vor Ort.

Ein 19-Jäh­ri­ger ist am Sams­tag im Meu­sel­wit­zer Hain­berg­see ertrun­ken. Dass er ver­misst wird, wur­de der Ret­tungs­leit­stel­le in Gera gegen 17.30 Uhr gemel­det. Jetzt lie­gen neue Details vor.

Den Hil­fe­ruf aus­ge­löst hat­te der Vater des Jugend­li­chen, der mit sei­nem Sohn am Sams­tag am Hain­berg­see war. Er hat­te ihn nur kurz aus den Augen ver­lo­ren, bemerk­te dann sein Ver­schwin­den. Der Jugend­li­che war Nicht­schwim­mer, wie meh­re­re Ein­satz­kräf­te vor Ort bestätigten.

Eine groß ange­leg­te Suche star­te­te umge­hend. An dem Ein­satz betei­ligt waren Ret­tungs­kräf­te unter ande­rem der Feu­er­weh­ren aus Meu­sel­witz und Lucka sowie der Was­ser­ret­tung der DLRG aus Thü­rin­gen und dem angren­zen­dem Sach­sen-Anhalt. Mit dabei war zudem die Tau­cher­grup­pe der Stütz­punkt­feu­er­wehr Zeulenroda. Ins­ge­samt fünf Tau­cher such­ten am Sams­tag­abend den Hain­berg­see nach dem Ver­miss­ten ab. Rund 100 Hel­fer und Ret­tungs­kräf­te sowie Poli­zei waren bis in die Nacht hin­ein am Unglücksort.

Ein Hub­schrau­ber kam dabei auch zum Ein­satz: Mit ihm wur­den zwei von drei für den Ein­satz ein­ge­teil­te Tau­cher der Stütz­punkt­feu­er­wehr Zeulenroda abge­holt. Der Rest der Trup­pe, die 17.44 Uhr alar­miert wor­den war, mach­te sich mit Aus­rüs­tun­gen, Spe­zi­al­tech­nik, Boot und Mann­schafts­wa­gen auf den Weg ins Alten­bur­ger Land. Gegen 19.00 Uhr kamen sie alle dort an, der Hub­schrau­ber hat­te einen Tank-Stopp auf dem Flug­platz in Gera-Leum­nitz ein­le­gen müssen.

Suche nach 19-jäh­ri­gem Nicht­schwim­mer dau­ert bis in die Nacht

Die Suche nach dem 19-Jäh­ri­gen am Sams­tag­abend lief zu die­sem Zeit­punkt bereits auf Hoch­tou­ren. Die Hel­fer der DLRG-Was­ser­ret­tung aus Sach­sen-Anhalt hat­ten Bojen gesetzt und zwei ihrer Tau­cher schon einen Tauch­gang hin­ter sich auf der Suche nach dem 19-jäh­ri­gen Ver­miss­ten. Der Hain­berg­see, der stel­len­wei­se 40 Meter tief ist, wur­de von Boo­ten aus mit Sonar abge­sucht. Zwei wei­te­re Tauch­gän­ge an die­sem Abend über­nah­men an die­sem Abend die Män­ner von der Stütz­punkt­feu­er­wehr Zeulenroda, wie Tauch­ein­satz­füh­rer Frank Albert sagt. Der Ein­satz für alle dau­er­te meh­re­re Stun­den bis in die Nacht hinein.

Die Bedin­gun­gen bei dem Ein­satz waren her­aus­for­dernd: „Unter Was­ser in solch einem Bade­ge­wäs­ser ist die Sicht so schlecht, dass die Tau­cher höchs­tens einen Arm weit etwas erken­nen kön­nen“, erläu­tert Stef­fen Jubold, Stadt­brand­meis­ter von Zeulenroda-Triebes. Jeder Tauch­gang im Hain­berg­see dau­er­te am Sams­tag 20 Minu­ten, ehe der leb­lo­se Kör­per des jun­gen Man­nes ent­deckt wer­den konn­te. Gegen 23 Uhr bar­gen die Tau­cher ihn und hol­ten ihn an Land.

Gefun­den hat­ten sie ihn nach aktu­el­len Infor­ma­tio­nen von Frank Albert in etwa zehn Meter Tie­fe, 35 bis 40 Meter vom Ufer ent­fernt. Am Sonn­tag hieß es noch, der jun­ge Mann wäre etwa acht Meter weit vom Ufer ent­fernt ertrun­ken. Und ob eine Abbruch­kan­te dem Nicht­schwim­mer zum Ver­häng­nis gewor­den war, wie noch am Sonn­tag gemut­maßt wor­den war, konn­te Tauch­ein­satz­füh­rer Frank Albert am Mon­tag nicht mehr bestätigen.

Tau­cher aus Zeulenroda-Triebes kurz vor 2 Uhr nachts zurück in der Heimat

Kurz vor 2 Uhr am Sonn­tag­mor­gen waren die Zeu­len­ro­daer Kame­ra­den wie­der zurück in ihrer Hei­mat. Ans Schla­fen­ge­hen war nach die­sem Erleb­nis jedoch nicht zu den­ken. „Wir haben uns noch bis drei zusam­men­ge­setzt, um den Ein­satz auf­zu­ar­bei­ten“, so Jubold.

Sei­ne Kame­ra­den haben wei­ter­hin die Chan­ce, sich das Erleb­te von der See­le zu reden. Ein psy­cho­lo­gi­scher Dienst, der am Sams­tag am Hain­berg­see im Alten­bur­ger Land vor Ort war, steht dafür zur Verfügung.

Die Stütz­punkt­feu­er­wehr Zeulenroda-Triebes ist die ein­zi­ge thü­rin­gen­weit, die eine Tau­cher­grup­pe vor­hält. Ihre aktu­ell 13 Mit­glie­der gehö­ren der regu­lä­ren Ein­satz­grup­pe der Wehr an, haben für ihre Tauch­ein­sät­ze eine 300 Stun­den umfas­sen­de Spe­zi­al­aus­bil­dung absol­viert und müs­sen sich unter ande­rem regel­mä­ßi­gen Gesund­heits­tests unterziehen.

Geru­fen wer­den sie dem Stadt­brand­meis­ter zufol­ge für Ein­sät­ze in ganz Ost­thü­rin­gen, Sach­sen und Sach­sen-Anhalt. Und die Tau­cher sind wie alle Kame­ra­den in der Feu­er­wehr Zeulenroda-Triebes Ehren­amt­ler, die gemein­sam mit ihnen zu allen wei­te­ren Alar­mie­run­gen ausrücken.

Inso­fern liegt hin­ter den fünf Tau­chern, die am Sams­tag am Hain­berg­see arbei­te­ten, ein inten­si­ves Wochen­en­de. Denn sie waren bereits vor ihrem Ein­satz im Alten­bur­ger Land bei eini­gen Unwet­ter­ein­sät­zen in ihrer Hei­mat­re­gi­on unter­wegs und taten dies auch schon wie­der am Sonn­tag­mor­gen 9 Uhr.

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