
Kran auf der Brückenbaustelle bei Saaldorf stürzt offenbar beim Versetzen um
Berichte, Berichte der Tauchergruppe
Bislang ist bekannt, dass es einen Toten und zwei Verletzte gibt. Die Bundesstraße 90 muss für mehrere Stunden gesperrt werden.
Zu einem schweren Unglück ist es am Mittwoch gegen Mittag auf einer Großbaustelle im Saale-Orla-Kreis gekommen. Es gibt einen Toten zu beklagen. Die Auswirkungen sind beträchtlich.
Kurz vor der Mittagszeit war Großalarm ausgelöst worden. Von der Brückenbaustelle bei Saaldorf ist gemeldet worden, dass ein Kran umgestürzt wäre. Umgehend rückten Einsatzkräfte der Feuerwehren Saaldorf, Bad Lobenstein, Saalburg, Gefell und von der Höhenrettung Gera aus. Da mindestens ein Arbeiter vermisst worden ist, erfolgte auch die Alarmierung der Feuerwehr-Tauchergruppe Zeulenroda. Zudem kamen an die zehn Rettungswagen an den Unglücksort, ein ADAC-Rettungshubschrauber sowie die Einsatzboote der Feuerwehr Saale-Orla-Kreis, der Wasserwacht und von der Polizei.
Kran erst vorige Woche umgesetzt
Wie sich zeigte, war der weit über 30 Meter hohe Hauptkran der Brückenbaustelle umgestürzt. Er riss dabei Baugerüste und die beim Vorschubverfahren üblichen Konstruktionsteile mit. Es gab eine Wasserfontäne, die bis auf die noch in Betrieb befindliche alte Stausee-Brücke schwappte. Nach Informationen unserer Redaktion wurden ein Arbeiter leicht und einer schwer verletzt. Zudem war ein Arbeiter so kompliziert eingeklemmt, dass Rettungskräfte keine Chance hatten, sofort zu ihm zu gelangen. Wenig später konnte nur noch der Tod dieses Arbeiters festgestellt werden.
Der Schwerverletzte ist mit dem ADAC-Rettungsflieger ins Jenaer Klinikum gebracht worden. Aufgrund des Rettungs- und Bergungseinsatzes ist es notwendig geworden, die Bundesstraße komplett für mehrere Stunden zu sperren. Von der alten Stausee-Brücke aus war zunächst versucht worden, mit den Feuerwehrleitern aus Bad Lobenstein und Schleiz an den eingeklemmten Arbeiter zu gelangen. Für die Bergung des Toten, so wurde deutlich, sind umfangreichere Arbeiten erforderlich.
Kran-Kanzel war unbesetzt
Wie es zum Unglück kam, ist Gegenstand der noch laufenden Ermittlungen. Unserer Redaktion liegen Informationen vor, wonach sich der Kran nicht im Lastenbetrieb befunden hatte. Er war erst in der vorigen Woche von seinem bisherigen Standort auf den fertiggestellten Teil der neuen Brücke umgesetzt worden und befand sich dort auf Schienen, um im Zuge des Brückenvortriebs mit nachrücken zu können. Zu vermuten ist, dass der Kran einige Meter nach vorne bewegt werden sollte, dann gegen die Puffer am Ende der Strecke stieß und auf der abschüssigen Brücke nach vorne kippte. In der Kranführerkanzel hatte sich niemand befunden. Die verletzten und der getötete Arbeiter hatten sich auf der Brücke befunden.
Dieses Unglück wird den Zeitplan für den im Sommer vorigen Jahres begonnenen Neubau der Stausee-Brücke um Wochen verschieben. An dem Kran, der nun zu bergen ist, entstand Totalschaden. Ebenso ist die gesamte Bauwerkskonstruktion in Mitleidenschaft gezogen worden.
OTZ/04.09.2024